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Rosemarie Bronikowski

Ein Schiff in der Wüste / Statek na pustyni

Paperback
154 Seiten
ISBN 3-89794-007-8
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Seit je hat es Schiffe gegeben, deren Routen auf keiner Seekarte verzeichnet sind, deshalb werden sie nicht vermißt. Die Passagiere schreiben auf blau liniertem Papier. Sie schreiben vom Salz in den Augen, vom Salz auf den Lippen, vom Salz im Mund, doch mit keiner Zeile vom Wasser.

Inhalt

Das austauschbare Herz
Seit das Herz Ersatzteil geworden ist und zum Dichterwort nicht mehr taugt, irrt die Seele suchend umher. An welches Symbol kann man sich klammern? Nur im Nest der Vergangenheit pocht noch das gefühlvolle Ding, das die Liebenden rührte und die Gottgläubigen mit Andacht erfüllte. Für Gemütsbewegungen sind jetzt die Nervenzellen im Gehirn zuständig. Der Wissenschaftler greift sich nur aus Gewohnheit an die linke Brusthälfte, wenn Im äußersten Spektrum des Weltalls filigrane Muster sichtbar werden, die auf das Flattern einer Gebetsfahne im Tibetwind zurückzuführen sind.

Ein Schiff in der Wüste
Ein Schiff voller Urwald kreuzt durch die Wüste. Bevölkert mit Allerlei Tieren, sie wollen sich retten. Auch die Mammutbäume, die Kokospalmen, die Lianen und die Ameisenhaufen wollen sich retten. Die mitfahrenden Menschen jedoch beanspruchen den Platz für sich. Sie sind von störender Betriebsamkeit, weil sie fürchten, im Zustand der Ruhe ihre Zweibeinigkeit zu verlieren. Damit erwecken sie den Unwillen der anderen Reisenden, es kommt zu Reibereien, die in Kriege ausarteten, wären nicht Menschen und Tiere auf ihre Rettung bedacht. Was aber, wenn das Schiff im Sandsturm den Kurs verlöre und es steuerte zurück ins Holozän?

(entnommen aus dem Buch)

Rosemarie Bronikowski

Geb. in Sande/Hamburg 1922.
Gest. in Ebringen/Breisgau 2016.

1940 – 1942 erste Ehe mit einem Offizier der Luftwaffe.
1943-45 Publizistikstudium an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin (heute Humboldt-Universität).
1946 zweite Ehe in Süddeutschland. 7 Kinder.

Literarische Veröffentlichungen seit 1968. Eines ihrer Themen ist aufgrund ihrer langjährigen ehrenamtlichen Betreuertätigkeit die Erfahrung mit Strafgefangenen. Ein anderes Thema die Aufarbeitung ihrer Jugend im NS-Staat. Die poetisch-satirische Stilrichtung ihrer Lyrik und lyrischen Prosatexte kommt in ihrem gesamten Werk zum Ausdruck.

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